Letztens habe ich einmal wieder einen Vortrag über das Heiratsprojekt zwischen dem dänischen Prinzen Johann und Ksenija Godunova, der Tochter des Zaren Boris Godunov gehört. Diese Geschichte gehört nicht in den zwischenmenschlichen Bereich, sondern in den zwischenstaatlichen.
Beide Staaten, Dänemark und die Moskoviter Rus‘, versprachen sich einiges von diesem Projekt. Dementsprechend viel Korrespondenz über die Verhandlungen ist erhalten geblieben. Dem dänischen Prinzen, der ein jüngerer Bruder des dänischen Königs war, wurde für die Eheschließung die Regierung in einem Teilfürstentum in der Rus‘, der Region Tver‘, angeboten.
Dies bedeutete, dass die Prinzessin nicht nach Dänemark ziehen musste. Damit hatte bereits am Beginn des 16. Jahrhunderts eine Prinzessin erhebliche Schwierigkeiten gehabt. Auch die Haushaltsführung wurde genauestens abgesprochen.
Des Weiteren wurde die Religionsfrage geklärt. Beide Eheleute durften ihre Religion behalten, der Prinz erhielt sogar die Erlaubnis, eine lutheranische Kirche in seinem Patrimonium zu bauen.
Nachdem alles zur Zufriedenheit beider Parteien geklärt war und man im Nebengewinn auch noch Grenzstreitigkeiten in Finnland durch die Hochzeit beilegen konnte, machte sich der Prinz mit seinem Hausstand zur Hochzeit nach Moskau auf, kam dort an und verstarb innerhalb einer Woche.
Doch damit ist die Geschichte nicht zu Ende. Wie es weiter ging, beschreibe ich im nächsten Blogbeitrag.