Unter diesem Titel stand ein Vortrag von Charles Halperin auf dem ASEEES-Kongress (damals noch AAASS) in Boston im Jahr 2009. Nun ist der Vortrag unter einem „wissenschaftlicheren“ als Artikel erschienen in den Canadian-American Slavic Studies 46 (2012), S. 40-67, und immer noch sehr amüsant zu lesen.
Es geht darum, dass in der Forschung Ivans des Schrecklichen Opričniki als Besen- und Hundekopftragend dargestellt werden. Halperin kann diese Darstellung auf drei schriftliche Quellen des 16. Jahrhunderts und eine bildliche Darstellung des 17. Jahrhunderts zurück führen. Wobei von Besen und Hundeköpfen nur in der Darstellung Taubes und Kruses von 1578 die Rede ist. Die anderen beiden schriftlichen Quellen schreiben nur allgemein von Hundeköpfen.
Die bildliche Darstellung stammt von einem Kerzenhalter aus der Aleksandrovskaja Sloboda, der auf das Ende des 17. Jahrhunderts datiert wird und im dortigen Museum ausgestellt wird. Eine Inschrift weist darauf hin, dass „der Zar“ aus dem Kloster reitet. Allerdings wurde der Kreml in Aleksandrovsk erst im 17. Jahrhundert zum Kloster. Um welchen Zaren es sich handelt, ist auch nicht klar. Klar sichtbar sind jedoch ein Besen und ein Tierkopf am Sattel des Reiters.
Der Aufsatz ist auch deshalb so interessant zu lesen, weil Halperin mit dem Ziel herauszufinden, ob die Opričniki wirklich Besen und Hundeköpfe an ihren Sätteln hatten, nicht nur die Forschungsgeschichte und ihre Mystifizierungen erläutert. Er macht sich auch Gedanken darüber, ob wirklich alle Mitglieder der Opričnina Hundeköpfe an ihren Sätteln hatten, wie viele Hunde man dafür schlachten musste, wie lange ein frischer Hundekopf hielt, bevor er verwest war, ob im Sommer häufiger der Kopf gewechselt wurde als im Winter usw.
All diese Gedanken hat sich in dieser Form noch niemand gemacht, doch Halperins Schluss, dass die Opričniki wirklich Hundeköpfe an ihren Sätteln hatten, ist in dieser schriftlichen Form nachvollziehbar. Nach Hören des Vortrags 2009 war ich noch skeptisch, da das Rückführen auf eine einzige Quelle mir etwas mager erschien. Nach Lesen des Artikels muss ich sagen: nach dem heutigen Forschungsstand: ja.
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