Die Altgläubigen in Russland waren eine Glaubensgemeinschaft, die sich im 17. Jahrhundert von der offiziellen Kirche abgespalten hatten. Dementsprechend hatten sie einige Schwierigkeiten.
Die Zaren verfügten, dass Altgläubige keine Kirchen betreten, bzw. benutzen durften. Denn wer weiß, mit welchen Riten sie die Heiligkeit der Kirche herabsetzen könnten?
Auf örtlicher Ebene wusste man sich zu helfen. So kauften einige Altgläubige aus Turek in einer nahe gelegenen Ortschaft eine alte Holzkapelle. Zur Sicherheit kauften sie sie für etwas mehr Geld, als sie wert war. So konnten sie sicher sein, dass auch die örtlichen Behörden etwas Geld erhielten und über den Rechtsbruch hinweg sehen konnten.
Die Geschichte ging sehr lange gut. Die Altgläubigen kamen, bauten die Kapelle ab und in Turek wieder auf und hielten dort Gottesdienst. Die örtlichen Behörden hielten still.
Viele Glaubenskonflikte können gelöst werden, wenn man sich nicht an die Gesetzgebung hält, sondern im alltäglichen Miteinander aufeinander achtet.