Seit 1836 gibtes im polnischen Wojnowo, Masuren, ein Kloster russischer Altgläubiger. Zunächst Männer-, seit 1885 Frauenkloster, ist es heute ein Touristenzentrum. Hier kann man Zimmer mieten oder den Campingplatz am See nutzen und im Restaurant deftige polnische Mahlzeiten zu sich nehmen.

In Wojnowo, früher Eckertsdorf/Masuren, ließen sich die Altgläubigen 1836 nieder. Sie kamen aus der Gegend von Suwalki und direkt aus Russland. Die Siedlung in Wojnowo ist Zeichen dafür, dass sich die Altgläubigen nach der Kirchenspaltung 1666 immer weiter an die Ränder des russischen Reiches zurück zogen.  Heute sieht man eine moderne russisch-orthodoxe Kirche in Wojnowo:Orthodoxe Kirche

Seit 1906 ist die altgläubige Glaubensgemeinschaft wieder mit der russisch-orthodoxen Kirche vereinigt. Hiervon zeugen die aus jener Zeit stammenden Kirchenbücher, von denen einige im Klosterkirchraum ausgestellt sind. Eine Aufarbeitung der Klosterbibliothek steht wohl noch aus, und erst dann kann etwas über die tägliche Glaubenspraxis der Nonnen und früher der Mönche gesagt werden. Vor allem nach der touristischen Aufhübschung des Geländes möchte man hier gern die Sommerferien in einem Forschungsprojekt verbringen.

Und zum Zeitvertreib außerdem den Klosterflyer aus dem Polnischen in ein richtiges Deutsch bringen.

 

In den Klosterkomplex gelangt man durch ein mit einem orthodoxen Kreuz geschmücktes Tor. 

Ein großes, renoviertes Gebäude beinhaltet einen Kirchraum, in dem Fotografieren verboten ist, und die nicht zu besichtigenden Unterkünfte der Nonnen.Klostergebäude

 

 

 

 

 

 

 

Im Vorraum vor dem Kirchraum befindet sich eine Ikone des Nicht von Hand gemalten Erlösers mit einer Metallbedeckung (Oklad).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Bewohnerinnen des Nonnenklosters kümmerten sich um Alte und Kranke und arbeiteten auf den Feldern. Als ich in den 1980er Jahren zum ersten Mal in Wojnowo war, lebten noch drei der Nonnen. Heute sind alle verstorben und auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.

Klosterfriedhof Wojnowo