Dies ist die Fortsetzung der Geschichte vom dänischen Prinzen im Moskovien Boris Godunovs.
Nachdem Prinz Johan plötzlich und unerwartet noch vor der Hochzeit gestorben war, kamen die dänische und die moskovitische Seite zusammen und überlegten, was zu tun sei.
Man hätte eigentlich noch einen Boten zum dänischen König Christian schicken können, um zu fragen, wie dieser seinen Bruder beerdigt haben wollte, doch war dies aufgrund der Reiselänge nicht möglich. Also kam man zusammen und überlegte gemeinsam.
Die russische Seite sprang – das kann man rückblickend sagen – über ihren Schatten und bot an, den lutheranischen Prinzen in einem Kloster am Rande Moskaus in einer extra zu erstellenden Grablege neben einer Kirche zu begraben.
Hiermit kam man der russischen Sitte nach, Adelige nahe an einer Kirche, ad sanctos, bei den Heiligen, zu beerdigen. Gleichzeitig zeigt sich hier auch die neue Idee, für bestimmte Familien eine eigene Grablege zu bauen. Die Grablege der Familie Godunov im Troica-Kloster in Radonež ist ein Beispiel hierfür.
Über den Schatten sprang die moskovitische Seite deshalb, weil Andersgläubige nicht an orthodoxen Orten begraben werden konnten. Es verwundert deshalb nicht, dass man sich ziemlich schnell dem Vorschlag anschloss, Prinz Johann lieber in der lutheranischen Kirche am Rande Moskaus zu beerdigen, wie die dänische Seite vorschlug.
Johann wurde also, gebettet in drei verschiedene Särge, in der lutheranischen Kirche in Moskau begraben.
Die nicht verheiratete Ksenija Godunova aber war wieder auf dem Heiratsmarkt, und die moskovitischen Diplomaten suchten ein neues Projekt, in dem sie als Unterpfand bei einer Heirat gebraucht werden konnte. Soviel sei gesagt: sie heiratete nie und starb als Nonne zu Beginn des 17. Jahrhunderts,
Die Geschichte des dänischen Prinzen ist jedoch immer noch nicht zu Ende.