Neulich auf der Konferenz: Nach einer angeregten Diskussion über digitale Methoden in den Geschichtswissenschaften fragte mich mein Kollege David G., ob es eine Künstliche Intelligenz gibt, die uns beibringen kann, wie man alte Handschriften liest.

Da ich gerade das gleiche Problem mit Manuskripten in der Hilandar Research Library hatte, konnte ich ihn verstehen.

Sowohl die alten deutschen Handschriften, Kurrent genannt, als auch die slavischen Handschriften Poluustav und Skoropis‘ sind extrem schwer zu entziffern. Und ja, wahrscheinlich auch der slavische Ustav, obwohl ich zumindest ihn noch gut lesen kann.

Leider leider ist es aber so, dass man die Künstliche Intelligenz nicht so einfach dazu bringen kann, erstens diese Schriften lesen zu lernen und zweitens einen Lesekurs zu entwickeln, mit dem man ganz schnell zum Ziel kommt.

Vielmehr ist langsames lesen und Vergleichen und erneutes Lesen und erneutes Vergleichen immer noch der Standard, mit dem man sich langsam an das Lesen von alten Handschriften vortastet.

Es sei denn, man hat ein gutes Digitalisat, das man Transkribus gibt.

So zeigt sich wieder, dass die künstliche Intelligenz noch lange nicht so weit ist wie menschliche Intelligenz.


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