Seit Sergej Ejzenštejns Verfilumg der Biografie Ivans IV. in zwei Teilen (Teil 1, Teil 2) ist das Leben des „schrecklichen“ Zaren häufig verfilmt worden. Teilweise sind die Verfilmungen sehr reißerisch und popularistisch, so dass man sie als Historikerin nicht ohne Grauen ansehen kann.
Zuletzt hat Pavel Semenovi Lungin den wohl interessantesten Ausschnitt aus Ivans Leben, die Opričnina, verfilmt. Der Film wurde mir vor drei Jahren zum Geburtstag geschenkt und steht seitdem neben Ejzenštejns DVD und noch einer weiteren populären Verfilmung im Regal. Angesehen habe ich ihn noch nicht, obwohl er mir als einer der besseren Filme angepriesen wurde.
Dies hat sich auf der diesjährigen ASEEES-Konferenz gerächt, auf der in Form eines runden Tisches von Historikerinnen und Historikern über den Film, seine historischen Wahrheitsgehalt, seine Interpretation historischer Tatsachen, die Entstehungsgeschichte und den Regisseur diskutiert wurde.
Aus der Sicht von Historikern muss man sagen, dass die Interpretation, die Lungin von Ivans Leben gibt, nicht historisch fundiert ist. Dies macht schon die Darstellung seiner zweiten Frau Marija Temrjukovna Kučenej als einer asiatischen Barbarin deutlich, die Ivan angeblich zum Terror gegen seine Untertanen angestiftet hat. Der englische Wikipedia-Artikel zu Marija basiert auf Lungins Film. Der russische ist ausgewogener, einen deutschen müsste man einmal schreiben.
Bisher habe ich den Film noch nicht angeschaut, weil ich Fernsehen als Freizeit betrachte und das Anschauen von Filmen zu Ivan IV. als Arbeit. Aber jetzt werde ich den Film wohl anschauen müssen, um mir eine eigene Meinung zu bilden.
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