David Goldfrank hielt wieder einmal einen Vortrag über Iosif Volockij. Diesmal ging es um Iosifs Verteidigung der Ikonenverehrung.
Iosif hat in seinem Hauptwerk gegen die Novgoroder Häretiker, dem Prosvetitel‘ oder „Erleuchter“ die Verehrung von Ikonen verteidigt. Er tat dies in drei von 15 Slova oder „Worten“, heute würden wir sagen: Kapiteln, seines Buches. Er tat dies auch in seiner gewohnt didaktischen Art. Seine Verteidigung ist außerdem so, dass er viel im Voraus entschuldigt. Schließlich bezieht er sich auf die alten Verteidigungsstrategien der Kirchenväter und macht deutlich, dass die Verehrung der Ikone auf das himmlische Urbild über geht.
Nichts Neues hier, will man meinen. Außer dass Goldfrank uns die Quellen Iosifs von Paulus über Gregor von Nazianz bis zu Nikon vom Schwarzen Berg vor führt. Und das zeigt einmal mehr, wie belesen dieser polemische, alte Mönch war. Und wie gut er seine Belesenheit für seine Argumentation einsetzte. Die Quellen Iosifs zeigen besser als jedes westliche mittelalterliche Quadrivium und Trivium, wie gebildet ein Mönch in der Rus‘ im 15. Jahrhundert sein konnte.
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